Erdbebenhilfe in Chamanga

Über Erdbebenhilfe, dichtende Ecuadorianer und wie viele Leute eigentlich auf einen Pick-Up passen! 


Auch wenn das große Erdbeben schon eine Weile her ist, sind viele Orte noch in Ausnahmezuständen! 
So zum Beispiel das Fischersdorf Chamanga! 
Jonatan und Paul haben Spenden gesammelt und mit dem Kidz&Kids Projekt den Leuten vor Ort geholfen. 
Gestern haben sie mit Spendengeldern Kidz zusammengestellt, Tüten mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln. Wir hatten auch extra Baby Pakete.
Heute Morgen beluden wir dann den Pick- up und fuhren zusammen mit Moritz und zwei anderen nach Chamanga. Moritz und ich saßen hinten auf der Ladefläche des Pick- ups zwischen all den Tüten und Wasserflaschen. Erst in knallender Sonne dann im Nieselregen. Auch wenn unsere Allerwertesten nach ca 2-3 Stunden Fahrt wehtaten, war der Ausblick und der Fahrtwnd atemberaubend! 
Letzteres waren wir auch für mehrere Ecuadorianer, so wurden Fotos von uns geschossen und immer viel gewunken wenn wir vorbeikamen. 
Angekommen in Chamanga, war ich richtig schockiert! 
Das Dorf liegt direkt am Wasser, so viele zerstörte Häuser und Ruinen. Nur noch Schutt und Asche. 
Es gab ganze Siedlungen nur bestehend aus Notzelten.
Also begannen wir unsere ca. 30 Pakete zu verteilen. Wir gingen in die Häuser und die Leute waren sehr dankbar und haben sich echt gefreut.
Manchmal gab es auch Streit, weil sie mehr haben wollten...
Aber die Situation dort ist wirklich noch schwierig. Auch wenn man in den Nachrichten nichts mehr darüber hört, heißt das ja nicht, dass da wieder alles in Ordnung ist! 
Es kann noch Jahre dauern, bis die Häuser wieder aufgebaut sind! 
Als wir alle Sachen verteilt hatten trafen wir auf einen alten Mann, der uns so gleich Gedichte vortrug und sang. Ohne Punkt und Komma! Als er erfuhr, dass wir Deutsche sind kam er auf Hitler zu sprechen. Es scheint das einzige zu sein, dass die Leute hier mit Deutschland in Verbindung bringen. Oft fragen sie auch sehr vorsichtig, ob man Hitler gut findet oder nicht. 
Auf dem Rückweg nahmen wir ein paar Jungs mit. Irgendwie wurden es immer mehr, sodass ich mich schließlich mit 11 Typen auf einer Ladefläche befand- die Stimmung war super! 
Damit wären wir dann 17 Leute in einem Auto:D 
Wir fuhren noch zu einem schönen Strand und badeten, danach kam ein kleiner Junge und wollte uns Kakao verkaufen und für uns singen. Also beschlossen die Jungs, dass er das Lied doch für mich singen solle. 
Und so bekam ich ein herzzerreißend süßes Ständchen, was davon handelte, dass auch wenn ich enttäuscht von Männern bin er jetzt mein neuer König ist! 
Meine Wangen tun immer noch weh vom Lächeln.. 
Der Rückweg war wesentlich entspannter für Moritz und mich, da wir mehr Platz hatten und so total entspannt auf der Matratze sitzen konnten. Zum Ende hin legte ich mich einfach hin, ich passe perfekt in die Ladefläche hinein:D
Am Montag übernehmen Moritz und ich dann alle Kurse!