Das Gute Leben oder wieso man in Ecuador nicht unglücklich sein kann

Über Muggel, Party am Strand und den Machismo

Es sind wieder ein paar Tage vergangen - Moritz und ich bekommen langsam einen Überblick über unsere Kurse! Momentan haben wir nur 2 1/2 Kurse pro Tag - also genug Zeit, um das Leben zu genießen. 

Meine beiden Englisch kurse versuche ich sehr abwechslungsreich zu gestalten. Mit Pantomime und vielen Spielen ist die Stimmung super und sie nehmen mir die fast täglichen Vokabeltests (fast) nicht übel...

Zwischen den Unterrichtsblöcken gehen Moritz und ich an den Strand und toben in den Wellen! Auch wenn die Sonne nicht scheint ist sie trotzdem stark und ich sammel schon unterschiedlichste Abdrücke auf meinem Körper.

Der Obstverkäufer und ich sind quasi schon Freunde und er freut sich mich zu sehen, wenn ich mir meine tägliche Tüte Bananen abhole:) 

Bewaffnet damit erklimme ich die 100 Stufen zur Uni und bereite den zweiten Kurs vor. 

Abends bin ich oft in "Las Palmas" der Strand hier, der zu den hässlichsten Stränden Ecuadors gehört allerdings vor kurzem neu gemacht wurde!

 

Was wirklich lustig ist, ist dass hier keiner mit dem Namen "Moritz" zurechtkommt. Wenn wir neue Leute kennenlernen, sehe ich immer schon die leichte Verzweiflung in Moritz' Gesicht, wenn er zu zehnten Mal "Mooooritzzzzz und NICHT Muggel!!!" sagt:D

Wir werden auch andauernd angesprochen.

Mittlerweile sind wir so angenervt davon, dass wir uns einen Spaß daraus machen einfach zurückzufragen.

"Und wo kommt ihr her? Ecuador? Ahaaa.. und was spricht man da?"

 

Gestern waren wir das erste Mal feiern und es war richtig gut. In Atacames direkt am Strand gibt es mega viele Bars, super bunt mit Palmen und Lichtern und alle tanzen. ALLE tanzen!  Und das richtig, richtig gut. Dort haben wir also den Abend verrbacht, als um halb drei Uhr morgens auf einmal die Musik ausging.

Alle Bars schlossen!

Da ich Berliner-Standards (um 1 oder 2 Uhr morgens geht man LOS) gewöhnt bin, war ich wirklich geschockt-

Zum Glück kannte jemand jemanden und der hat ne Home Party geschmissen. 

Moritz und ich wurden sofort integriert und eine Gruppe Mädchen half mir begeistert meinen Tanzstil zu verbessern.

 

Der Machismo ist hier echt ausgeprägt. Die Männer sind einfach irgendwie dominanter. In der Bar gab es eine Schlägerei und als ich sie mir näher ansehen wollte, wurde ich direkt zurückgehalten. "Zu gefährlich!" Ja.. 

Oft gibt es Situationen, in denen ich Sachen nicht machen soll, weil ich ein Mädchen bin. "Das ist zu schwer für dich, warte auf den und den.."

Für mich ist das dann eher eine Herausforderung.

Die männliche Aufmerksamkeit ist wirklich ungewöhnlich.

Ich kann die Strasse nicht runtergehen, ohne nicht mindestens fünfmal angemacht zu werden. Das erstreckt sich von bloßen Begrüßungen und Komplimenten bis hin zu dem Angebot mich zu begleiten oder dem gestehen der Liebe.

Moritz geht es da ähnlich.

Wir sind hier etwas besonderes, schon lustig irgendwie aber manchmal auch nervig.

Wir werden mit einem viel zu großen Selbstbewusstsein zurück kommen :D

 

Ich bereite dann mal weiter den Unterricht vor!

 

Ein Händler auf der Strasse, der unbedingt auf mein Foto wollte!

Esmeraldas

Endlich habe ich einen Hund - sogar einen Landsmann!

Einer meiner Englischschüler:)

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Kommentare: 2
  • #1

    Mexicanja (Montag, 05 September 2016 09:05)

    Nach 2 Stunden reden bin ich jetzt auch was den Blog angeht wieder ganz uptodate! (:
    Iss nicht zu viele... Bananen du nicht-wirkliche-Gringa-Gringa, bis bald <3
    ****Und denk an die Sterne ****

  • #2

    löri (Montag, 05 September 2016 19:37)

    na kein wunder -eine hübsche junge Dame wie du erregt natürlich die Aufmerksamkeit der Ecuadorianer