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Über Trauminseln, Plastikschneemänner und den ersten Temblor!

Es ist morgens, ich sitze im Bus auf dem Weg zur Uni. Es ist warm, ich habe einen Sitzplatz bekommen. Von draußen weht Staub in den Bus, es hat lange nicht mehr geregnet. Der Busfahrer singt aus vollem Herzen bei der Musik mit, neben mir verkauft ein Mann Schokolade. Die Sonne knallt schon jetzt ich plane im Kopf die nächsten Unterrichtsstunden. Esse ich heute Abend Artischocke oder Avocado? Habe ich noch genug Mangos für morgen? 

 

Mir wird plötzlich bewusst - ich bin hier angekommen. 

Ich trage mittlerweile bei über 30 Grad lange Hosen.

Ich fühle mich hier wohl, ich weiß, wie der Hase läuft kenne mich immer mehr aus. Und vor allem - ich fühle mich gut hier, richtig gut. Ich bin angekommen.

Wir fahren in die Stadt hinein und an allen Hausern hängen diese schrecklich kitschigen  Lichterketten.

 

Sie blinken und ändern die Farbe.

 

Was Moritz und ich so gar nicht verstehen, ist die Deko hier.

Überall Fake-Schnee, Schneemänner, Tannenzapfen mit Eis, leuchtende Eiszapfen. Mal im Ernst, das macht doch keinen Sinn?

In Bethlehem wird es auch nicht geschneit haben, wieso diese Sache aus Europa und den USA übernehmen?

Aber gut, alle Plastikbäume stehen schon seit Anfang November! 

Unfassbar, fast schon kriminell sowas!

Trotzdem - das Weihnachtsfeeling ist nicht hier. In meinem Zimmer hängt ein kleiner Schneemann, aber es ist hier einfach Hochsommer für mich.

Auch Palmen mit Lichterketten erwecken bei mir keine Weihnachtsgefühle.

Ich wäre natürlich irgendwie schon gerne zuhause, würde sehen wie Mama das Haus schmückt, würde Kekse backen, Tee trinken...

 

 

Wir (Moritz und Paulina)sind mit dem Bus am Samstag nach Mompiche gefahren und von da aus mit dem Boot bis zu einer kleinen Insel namens Portete.

Traum - haft!

 

 

Mit dem Boot mussten wir übersetzen nach Portete

Die Insel ist sehr klein, es gibt nur Sandwege und Hütten!

Unsere Unterkunft :)

Interessant war der Moment, an dem wir gerade vom Strand kamen und duschen wollten. Auf einmal dachte ich nach und meinte nur :

"Ey Moritz, frohen zweiten Advent!"

Sein Blick spiegelte genau das wieder was ich mir auch dachte.

Sehr, sehr komisch.

Aber nunja, wer mich etwas kennt weiß - Mir fehlt der Schnee nicht. Ich hasse die Kälte und finde das hier echt besser (auch wenn Lebkuchen nicht schlecht wäre:/ )

 

Wir haben in letzter Zeit immer öfter Temblors. Das ist quasi ein leichtes Erdbeben. Ich lag in meinem Bett und wollte gerade einschlafen. Auf einmal wackelte mein gesamtes Bett, als hätten sich heimlich vier Leute in mein Zimmer geschlichen und würde an beiden Seiten rütteln. 

Es war nur kurz, überall fingen die Hunde an zu bellen.

Ich lauschte, ob meine Familie etwas machte.

Musste ich jetzt aus dem Haus raus?

Manchmal kündigen sich richtige Erdbeben doch leichte Vorgeben an.

Nichts passierte, also blieb ich liegen.

Eine interessante aber auch beängstigende Erfahrung. 

Denn es kommt so unangekündigt, es gibt kein Geräusch als Vorwarnung, man kann es auch nicht sehen. 

 

 

 

 

 

 

 

Fleißige Deutschschüler!

Mein advanced Englisch-Kurs! <3

Mit meinem Englisch Kurs habe ich auch einen Adventskalender gebastelt, da die Leute das hier gar nicht kennen! Wir haben zusammen Origami Briefe gefaltet und jeder hat eine Aufgabe reingeschrieben. Das fängt bei Gruppenumarmung und Komplimenten an und geht bis zusammen ein Lied singen.

Es ist jeden Tag sehr schön, die Briefe zusammen aufzumachen:) 

 

Ansonsten soll wohl bald die Regenzeit anfangen. Ich habe bis jetzt viele Horrorgeschichten gehört. Die Straßen sollen wohl kaputt gehen, Gulli Deckel in die Luft katapultiert werden und "La Victoria" das Viertel in dem ich lebe komplett unter Wasser gesetzt werden, da wir unterhalb der Straße liegen.

 

Ich werde berichten, bis dahin viel Spaß mit dem echten Schnee, trinkt nen Glühwein für mich mit und genießt die Zeit! 

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Kommentare: 1
  • #1

    Emi (Montag, 12 Dezember 2016 01:23)

    Glühwein trink ich gerne mit, mit Schnee können wir -zum Glück- nicht dienen;) <3